TOP-ETAPPEN
OPTIMALE ERHOLUNG FÜR PILGER MIT WENIG ZEIT
Reduktion auf das Wesentliche.
Die folgenden Etappen sollten als Vorschläge verstanden werden. Mir persönlich
haben sie besonders gut gefallen, aber ich denke auch viele andere Pilger würden
sie bei einer Umfrage eher zu den Highlights zählen.
In dem Stil kann man natürlich nicht wandern, da sich zwischen den Teilstücken zu
große "Löcher" befinden. DAS beindruckendste Landschaftserlebnis stellt die Meseta westlich von Burgos dar.
Die merkwürdig anmutende Nummerierung ist meinem Buch geschuldet,
Der Jakobsweg-Das Handbuch für die Auszeit.
1. Etappe Von St-Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles
Von Schlämmen und Schlachten in den Pyrenäen
Tourencharakter
Wer in St. Jean seinen Camino startet, muss ausgerechnet gleich auf der ersten Etappe den anstrengendsten Abschnitt der folgenden ca. 800km bzw. fünf Wochen bewältigen. Vom sportmedizinischen Standpunkt her der größte Unfug, den man machen kann! Auch das Bergerlebnis lässt sich anschließend bis Santiago nicht mehr steigern. Jakobus danken
dürfen in diesem Fall alle Pilger, die den ganzen Tag klatschnass verregnet durch die Wolken Richtung Roncesvalles stapfen müssen und deshalb von der fantastischen Bergwelt
überhaupt nichts mitbekommen. Man darf dann durchaus berechtigte Hoffnungen hegen,
im weiteren Verlauf des Weges das Bergerlebnis doch noch zu steigern.
Wenn man weiterhin meiner Beobachtung Rechnung trägt, dass viele Pilger älter als
45 Jahre sind und/oder wenig Sport in den letzten Jahren gemacht haben, kann es
bezüglich der 1.Etappe nur zwei Folgerungen geben: Entweder man verlegt sie weiter Richtung Heimat
( einfach schon drei Tage früher anfangen, wenn man die Zeit hat) oder man bereitet sich,
seine Füße, Beine, Schuhe, Rucksack und Ausrüstung zu Hause schon mal vor, indem man
ein paar Wochen trainiert, bis man in der Lage ist 25 km mit Rucksack in hügeliger
Landschaft zu marschieren, ohne abends völlig erschöpft zu sein.
4. Etappe Von Pamplona nach Puente la Reina
»Früher oder später kriege ich sie alle«
Tourencharakter
23 Kilometer. Eine anstrengende Etappe für alle, die noch nicht fit sind. Der überwiegend harte Untergrund drückt ordentlich auf die Gelenke. Der Abschnitt durch Pamplona könnte durchaus noch besser markiert sein, im Zweifelsfalle Einheimische nach dem Weg fragen. Der Anstieg zum Alto del Perdón bedeutet lediglich 300Höhenmeter, objektiv betrachtet keine große Geschichte, trotzdem anstrengend. Speziell im Sommer. Genug Wasser vorher trinken und mitnehmen. Den Abstieg sollte man nur mit gesunden Kniegelenken angehen.
6. Etappe Von Estella nach Los Arcos
Der Bogen zu den Bögen
Tourencharakter
Mit 20 Kilometern eine insgesamt leichte Etappe, keine ernsthaften Höhenunterschiede. Bis Monjardín geht es über gute Feldwege zwischen Weinstöcken hindurch. Ab Monjardín über einen weißen Schotterweg durch die Weite von Getreidefeldern. Ein Vorgeschmack auf die Meseta hinter Burgos.
14. Etappe Von Burgos nach Hontanas
Dreißig Kilometer pralles Pilgerleben
Tourencharakter
Die ersten 30 Kilometer über Asphalt und harte, geschotterte Feldwege auf der Hochebene der Meseta. Nur kleine Anstiege, eher ein sanftes Auf und Ab, aber wegen der Länge der Etappe doch sehr anstrengend. Speziell im Sommer, weil es kaum Schatten gibt . Dafür hat aber jedes Dorf eine Herberge, man kann also auch früher den Tag beenden.
15. Etappe Von Hontanas nach Boadilla del Camino
Bilderbuch-Meseta mit Nebenwirkungen
Tourencharakter
28 Kilometer, meist flach, harte Feldwege und etwas Asphalt. Keinerlei Orientierungsprobleme. Der Eindruck grenzenloser Weite wird spätestens mit Überschreiten des Rio Pisuerga noch verstärkt. Es beginnen die `Tierra de Campos`, die Kornkammer Spaniens.
21. Etappe Von Foncebadon nach Ponferrada
Als Stempelbitter beim Tempelritter
Tourencharakter
26 Kilometer mit langem, anstrengenden Abstieg nach Ponferrada. Abhängig vom Wetter kann es ein Abenteuer bis El Acebo werden oder ein Traumabschnitt. Auch im Frühjahr muss noch mit Schnee gerechnet werden. Gut markiert, Pfade von ganz unterschiedlicher Qualität.
23. Etappe Von Villafranca del Bierzo nach La Faba
Auf »krummen« Touren
Tourencharakter
24 anstrengende Kilometer, vor allem wegen des Schlussanstiegs nach La Faba, vorausgesetzt man wählt den `Camino duro`, den harten Weg. Die normale Variante an der N-VI entlang durch das Tal des Rio Valcarce ist körperlich wesentlich weniger anspruchsvoll, aber auch langweiliger. Asphalt, Schotter, steiniger Waldweg.
24. Etappe Von La Faba nach Triacastela
Himmelfahrt auf dem Himmelspfad
Tourencharakter
26 anstrengende Kilometer. Mehrere Anstiege über Asphalt und harte Natur- bzw.- Schotterwege. Tolle Szenerien bis O Cebreiro, sollte man nur morgens machen. Hinter O Cebreiro viele Fernsichten in das meist dunstig, grüne Galizien.
28. Etappe Von Santa Irene nach Santiago de Compostela
Eine Ankunft ohne Ankommen
Tourencharakter
Die letzten einfachen, gut markierten 22 Kilometer, sofern man nicht nach einer kurzen Erholungspause noch weiter gehen möchte zum Kap Finisterre. Es dominieren nach wie vor die Eukalyptuswälder, weshalb die Anfangskilometer auch über Waldböden zurückgelegt werden. Sehr angenehm. Ab Labacolla führt der Weg über Asphalt. Diese Etappe bietet keinen besonderen
Augenschmaus, sie lebt vom Erreichen des Ziels auf das man wochenlang hinmarschiert ist.
Dieser kurze Text fungiert auch als Leseprobe von Der Jakobsweg-Das Handbuch für die Auszeit. Das Buch zum Vortrag!
Fotografie & Text: Hartmut Pönitz
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